Tradition
Wie in jedem Ort und jeder Region so gibt es in der Prignitz und auch bei uns in Beveringen so einige große und kleine Traditionen.
Die für die jungen Männer in unserm Ort wohl wichtigste Tradition ist das Ausmaien zu Pfingsten, aber auch die Traditionsfeuer und das Osterwasserholen gehören dazu.
Ausmaien
Durch den christlichen Glauben in unserem Dorf, hat sich eine Tradition entwickelt, die seit über 100 Jahren währt. Schon damals haben sich alle ledigen Männer des Dorfes am Pfingstsamstag getroffen und Birken für das Birkengrün für alle Häuser des Ortes geschlagen und geschnitten. Sie zogen von Haus zu Haus und sangen jeweils ein Ständchen:
„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
drum bringe wer Lust hat `ne Flasche heraus,
der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus,
drum bringe, wer Lust hat `nen Taler heraus“.
Ausmaien 2005
Bekamen Sie Schnaps oder Geld zogen sie weiter, kam niemand heraus, so wurde ein Stück Stamm vor die Tür gestellt. Die Einwohner des Ortes konnten somit sehen, wer den Jünglingen seine Gabe verwehrte. Warum war das so? Die jungen Männer hielten „Brautschau“. So konnte man am besten die Mädels der Höfe begutachten und sich die Richtige aussuchen.
Auch heute ist das noch so. Die nächste Generation wächst heran und wird in die 100jährige Tradition eingeführt. Inzwischen ziehen Sie den Leiterwagen mit dem geschnittenen Grün ab 16:30 Uhr durch den Ort und singen auch heute noch das bekannte Ständchen.
Am Pfingstsonntag treffen sich alle ehemaligen und aktiven Ausmaier zum gemütlichen Beisammensein.
Text: Birgit Seiferth
Ausmaien 2018
Ausmaien 2020
Taditionsfeuer
Wie in vielen Orten der Prignitz, so gibt es auch 2 mal im Jahr ein Traditionsfeuer in Beveringen. Zum Einen gibt es am Gründonnerstag das Osterfeuer zum Anderen am 02. Oktober ein Oktoberfeuer.
Organisiert und durchgeführt werden die Traditionsfeuer von der Freiwilligen Feuerwehr.
Osterwasser
Ein alter Brauch soll in auch in Beveringen das Holen von Osterwasser gewesen sein. Ob dieser Brauch noch immer betrieben wird, darüber spekuliert man in jedem Jahr zur Osterzeit.
In der Festschrift zur 650-Jahrfeier steht dazu folgendes:
Man sagt, dass das Osterwasser in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag aus einer Quelle, die von Ost nach West fließt, geschöpft werden muss. Der Weg zur Quelle sollte schweigend und zu Fuß absolviert werden. Die Quelle der Beveringer Beke soll hinter dem Gehöft Borchert - hinter den Bahnschienen liegen. Das Osterwasser darf nur zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang aus der Quelle geschöpft werden und sollte auch schweigend wieder nach Hause getragen werden.
Bei innerlicher und äußerlicher Anwendung sagt man dem Osterwasser heilende Wirkung nach. Ein ganzes Jahr lang können unter anderem Augenleiden, Ausschlag, Magenbeschwerden und andere Krankheiten geheilt, sowie eine ewige Jugend und Schönheit garantiert werden. Nach dem Volksglauben sollen diejenigen Kinder, welche mit dem Osterwasser getauft wurden, besonders intelligent werden.
Wie und wann genau die Menschen in Beveringen diesen Osterwasser- Brauch für sich nutzten, konnte nicht ermittelt werden. Es sollen jedoch von Zeit Zu Zeit einige Familien, man sagt aus der oberen Dorfstraße, in den frühen Morgenstunden des Ostersonntages auf den Weg zur Quelle am Bahndamm unterwegs sein - nähere Informationen sind der Redaktion leider nicht bekannt…
Weiterhin ist es nach unseren Recherchen nur ein Gerücht, dass der Weg zur Quelle und zurück nur von den Männern gegangen werden kann, warum auch immer…